Impulse zur Erarbeitung und Vertiefung des EKD-Textes 142: „Religiöse Bildung und Evangelischer Religionsunterricht in der Grundschule. Ein Orientierungsrahmen.“

Religiöse Bildung ist ein Teil allgemeiner Bildung und trägt zur Ausbildung und Entfaltung der Persönlichkeit von Kindern bei. Im Orientierungsrahmen der EKD zur religiösen Bildung in der Grundschule wird erläutert, wie diesem Recht des Kindes auf religiöse Bildung einerseits im Schulalltag entsprochen werden und welchen Beitrag andererseits das Fach Evangelische Religionslehre dazu leisten kann. Eine kurze Einführung in den Text sowie den Text zum Download gibt es hier: www.ekd.de/ru-grundschule.

Im Folgenden sind Fragen zu lesen, die die AEED entwickelt hat. Die Fragen sollen dazu dienen, in Aus- und Fortbildungskontexten sowie im Eigenstudium, sich den herausfordernden Anforderungen an Lehrpersonen anzunähern, wie sie auf den Seiten 54–57 formuliert wurden. Insbesondere der zweite Absatz auf Seite 55, der die Positionalität von Lehrpersonen erörtert, war Anlass diese folgenden Reflexionsfragen als Impulse bereitzustellen.

1. Fragen von Kindern als didaktischer Ausgangspunkt:
  • An welche Fragen zu religiösen Themen erinnere ich mich konkret?
  • Wann sind Fragen für mich bedeutsam oder existenziell?
  • Welche Fragen nach meinem eigenen Glauben nehme ich wahr?
  • Worauf zielen die Fragen der Kinder?
  • Welche Situationen oder Konstruktionen werden von den Kindern angesprochen, in denen ich implizite Fragen erkenne?
  • Welche Fragen werden zu interkonfessionellen oder interreligiösen Themen gestellt?
2. Mein eigener Glaube im Gespräch mit Kindern
  • Wie weit bin ich bereit, eigene Glaubensvorstellungen oder meine Glaubenspraxis in die Kommunikation mit Kindern einzubringen?
  • Welche biblischen Texte sind für meine eigenen existenziellen Fragen bedeutsam?
  • Welche meiner eigenen Gewissheiten und Zweifel mute ich Kindern zu?
  • Wie halte ich Unsicherheiten, Leerstellen, Irritationen und Widersprüche im Gespräch mit Kindern aus?
  • Welche meiner eigenen Glaubensvorstellungen oder Zweifel möchte ich nicht mit Kindern kommunizieren?
  • Wie formuliere ich eigene Glaubensvorstellungen oder Glaubenspraxis authentisch, aber auch sach- und altersgerecht?
  • Wie kann ich bei einer authentischen Darstellung des eigenen Glaubens die Gefahr von Suggestion oder Überwältigung vermeiden?
  • Wie nah / fern fühle ich mich den Kindern angesichts ihrer religiösen und kulturellen Vielfalt?
  • Wie kann ich Kinder unterschiedlicher Religionen und Weltanschauungen begleiten?
  • Wie bringe ich meinen eigenen Glauben bei interkonfessionellen oder interreligiösen Fragen ein?
  • Wann sollte ich bei der Äußerung von Glaubensüberzeugungen von Kindern eingreifen? Wie kann ich das tun?
3. Wo und wie sorge ich für mich selbst?
  • Wo finde ich Zeit, um mich mit eigenen Glaubens- und Lebensfragen auseinanderzusetzen?
  • Wo finde ich Gesprächspartnerinnen/-partner und Angebote, um mich mit eigenen Glaubens- und Lebensfragen auseinanderzusetzen?